Schlaflos

Wer kennt sie nicht, die nächtlich schwarzen Stunden,

wenn man beim ersten Morgenlicht den ersten Schlaf gefunden.

Dabei ging alles wie gewohnt. Ein langer Tag ward spät belohnt

durch ein Gespräch, ein Stelldichein bei einem Freund und gutem Wein.

Man sprach sich dabei von der Seele, was über Tag so bitter quäle.

Man lachte gar, zeigte Humor und schließlich kam es einem vor,

als hätt’s an diesem Tag im Leben wie stets – nur Sonnenschein – gegeben.

Zuhause noch ein Gläschen Wein. (es kann auch mehr gewesen sein)

Danach noch eben warm geduscht und müde in das Bett gehuscht.

Die Augen fallen fast schon zu. Du drehst dich um, bereit zur Ruh.

Nun zeichnet eine Zauberhand ein Menetekel an die Wand.

Zuerst meinst du’s zu ignorieren und dich gelassen aufzuführen.

Es wirft und dreht dich immer schlimmer. Von Schlummer weit und breit kein Schimmer.

Du knipst das Licht an, löschst es wieder… Das Menetekel zwingt dich nieder.

Und als du endlich Schlaf gefunden, erwachen schon die hellen Stunden

Du siehst mit ungläubigem Blick  auf diese wüste Nacht zurück.

Der neue Tag – es ist soweit – steht blank geputzt für dich bereit

(1989)

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