Im März bekommt das Jahr allmählich Zähne
und beißt die bitterböse Kälte fort.
Der Mensch wird wach und macht schon wieder Pläne.
Er läuft sich warm und treibt vergnüglich Sport.
Mit Handschuhn klopft das Frühjahr an die Türen.
Die Nase rot noch und die Lippen blau.
Pocht laut, um nicht den Einlaß zu riskieren.
Und so weicht langsam auch des Winters Grau.
Aus allen Ecken, Furchen, aus verstaubter Rinne
kriecht gähnend aus dem Winterschlafs Verhau
manch Maulwurf und vermutlich auch manch Spinne
und schaut sich um nach Lenzens Luxusbau.
Worauf noch warten nach des Winters Herrschaft?
Wir stürzen wild auf alles, was uns frommt.
Und wenn uns nicht ein Eisessturm hinwegrafft,
mögt Ihr gewiss sein: Ja, der Frühling kommt.
(1989)