Lyrik ungereimt?

Reime ohne Reime? Melancholie

Ein „Nachruf“ ein melancholischer auf den Zauber des Reimes…

Eine Sendung in NDR-Kultur veranlasste mich zu diesem Seufzer.

Wo bist du, Lyrik, bloß geblieben,

Einst leidenschaftlich leicht durchbebt.

Heut reimst du, wie vom Krieg zerrieben.

Wirkt so der Zauber, den wir lieben?

Wenn Unverstand an Versen klebt?

Voll Andacht, tönend als Andante,

Musik durch Zauber’s Worte webt,

in Licht und Klarheit – die uns bannte.

Wo ist die Lyrik, die ich kannte,

die aus dem Nichts sich neu erhebt?

Wo ?  Worte, die sich reimen möchten?

Stattdessen starr, in Reih und Glied

In Posen aufgereiht zur Rechten,

entblößt, verstummt in tauben Nächten.

Verzweifelt. Ohne Liebeslied.

(2011)

 

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