No, Sir!

Es kommt bisweilen vor, dass Männer sich fühlen wie die größten Gönner.

Sie halten eine Frau für doof  und machen deshalb ihr den Hof.

Und ist die Frau dann gar allein, täten sie gern ihr Tröster sein.

Weil eine Frau, ganz ohne Mann, ja gar nicht existieren kann!

Sie quält allein sich durch den Tag (an Nächte gar nicht denken mag)

und er stellt sich das Drama vor,  sie legt sich nachts allein aufs Ohr…

Er suggeriert, sie schläft nicht ein,  so was kann schnell ein Trauma sein.

Er stellt sich vor, sie schliefe nackt da wird er doch von Gram gepackt.

Er wär so gern ihr gänzlich nah,  und wär, wenn sie ihn bräuchte, da.

Er malt sich aus, dank Phantasie, er führt zunächst zum Essen sie.

Verführte gern sie auch zum Trinken  und tät sie in ein Taxi winken.

Brächt ohne Umweg sie nach Haus. Und zög‘  bei Kerzenschein sich aus.

Und träumt gar, sie trüg ihn zu Bett.  Das wär doch wirklich gar zu nett.

Konnt er doch immer gut sie leiden. Doch bisher wurd‘ nichts aus den Beiden.

Sie ist zwar einsam, doch auch stark.  Entscheidet, wen sie will, autark.

Auch fand sie ihn stets wirklich nett. (doch sie wollt nie mit ihm ins Bett.)

Jetzt, da er sie zum Essen lud,  tat sie, was jede Dame tut.

Sie nickt ihm freundlich zu und fand ihn rundum richtig intressant.

Und also in den Spiegel schaut und pflegt noch gerne Teint und Haut

und ist ihm wirklich wohl gesonnen, bevor der Abend noch begonnen.

Sie ging noch mehrmals auf und ab  und setzt sich dann befreit in Trab.

„Wahrscheinlich“ denkt er, (so meint sie)  „ich krieg die blöde Kuh doch nie!“

Insofern tut es auch nicht weh,  wenn ich sie heut nicht wiederseh.

Und so beschlossen es die Beiden, sich besser heute doch zu meiden.

(1993)

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