1 von 555 Katzenstories

Life Reportage vom Schreibtisch.  Soeben.

Katze schaut zum Cursor hin. Mit der Mouse hat’s nix im Sinn.

Ei, wie da die Bilder fliegen, doch die Pfote wird’s nicht kriegen.

Gerne täten weiße Pfoten, was auch Menschenhand verboten.

Zärtlich zittert ihre Tatze.. Neugierig ? Ist jede (!) Katze… ,

gleitet ab wie glatte Schuhe. Hin und weg ist Dichters Ruhe. 

Katze lernt mich anzustaunen. Doch sie schweigt, statt leis‘ zu raunen.

Ob sie auch die Verse lernt? Nein, sie dreht ab und entfernt

Sich von meiner Tastatur. Aus, vorbei mit Litratur.

(2012)

 

Das Frühstückchen…

Sie war wohl nicht satt geworden, trotzdem blieb ein Rest zurück,

wollte lieber  Mäuslein morden, und das klappte huiii, Ruck-Zück.

Mäuschen zappelnd zwischen Zähnen, weh o weh, es fror vor Angst,

Katze zögerte zu gähnen „Maus halt still, was du verlangst,

kann ich leider nicht erfüllen: Bin vor Jagdlust wild nach dir,

um auch letzte Gier zu stillen. Fühl’ ich doch selbst wie ein Tier.“

Gähnt’ beizeiten, ließ Maus stürzen vor die Pfoten, vis a vis,

und begann sie einzukürzen, kaut,  schmatzt, ist  vergnügt – und wie!

Ohne Wehmut oder  Zaudern, ohne Rücksicht auf Verlust,

lehrte sie das Mäuslein schaudern. Das verstarb auch prompt. Aus  Frust.

(2009)

Katze säuft heimlich… 

Wenn deine Katze Klofrau spielt. Und aufpasst wenn’s im Kasten spült

Herbei springt, hinterher zu sehen, was da grad fortgespült – geschehen…

Und staunt und wundert vehement, dass Wasser nun sprüht ungehemmt.

Und schließlich mit dem Schnäuzchen zielt, Ins rauschend Wasser und nun fühlt,

s’ist alles so wie’s war – zuvor. Das kommt dir schon arg komisch vor.

(2014)

Nun hatte ich die Gelegenheit mich in einen weißen, natürlich tauben Kater zu verlieben. Hach, Mensch, was sich gut anließ, waren vor allem die markanten Erkenntnisse. Hier wenige von vielen.

Rafael, taub und schön.

Dieser Kater – mit Verlaub,  ist schon von Geburt an taub.

Liegt’s vielleicht an weißen Haaren? Trägt die Farbe seit fünf Jahren.

Älter nicht – vermutet man, Also noch ein junger Mann.

Ob er je Familie hatte, er der Fell hat wie aus Watte.

Ob er Kuckucks Ei gewesen. Nirgendwo steht das zu lesen.

Was von ihm bekannt geworden, weiß, gebürtig hier im Norden,

lebte wohl bei solchen Leuten, denen Katzen was bedeuten,

Sind – may be – vielleicht verarmt, hoffend, dass man sich erbarmt

ihn,  den Weißen, jetzt zu hegen und ihn rundum schön zu pflegen.

Das bedeutet allemal: Mir und ihm bleibt keine Wahl.

Fingerzeige, Mienenspiel, gute Stimmung, davon viel.

Ich muss Rituale lernen! Will er etwa sich entfernen:

Hochalarm der ersten Stufe! Er hört ja nicht, wenn ich rufe.

Ich bleib drinnen, er will raus. So betrachtet er das Haus.

Dies zunächst wohl mit Bedauern. Ließ sich’s drinnen doch gut lauern.

Draußen merkt er sehr viel eher, Die  Gefahren rücken näher.

Also hockt er –  fragend sich, und ich selber frage mich:

Wie kann ich am besten dienen. So geht’s los, da liegen Minen:

Sollten diese explodieren. Sind vergessen die Manieren.

So lernt Rafi wohl am besten, Nun wird  er mich weiter testen.

Und so wird sofort auch klar, dass ER IMMER SIEGER war

Ich fühl‘ voll vernarrt, verloren. Gleich kriegt er was auf die Ohren.

(2011

 

 

 

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