Auf dem Damm! Holiday-mood.

An der Küste

Das flache Land, ganz weit und platt.

Und hinterm Deich nur Meer und Watt.

Hoch oben auf des Deiches Kamm

da drängt sich Lamm an Schaf und Lamm.

Der Wind fegt durch das kurze Gras.

Die Wolken fliegen in die Ferne.

Die Luft ist frisch und kühl wie Glas.

So hat das flache Land man gerne.

Das weiße Haus steht reetbedacht

und alle Fenster, Türen offen.

Possierlich ist die kleine Pracht.

Sie lässt auf hübsche Tage hoffen.

(1989)

Urlaubslaune

Ein Mensch, er sitzt auf der Terrasse,

schaut suchend sich nach Tieren um.

Er meint, dass es vortrefflich passe

und findet die Idee nicht dumm

grad hier, so hinter Deich und Damm,

sich einen Garten anzulegen…

Hier tät er gern ein Schwein, ein Lamm

und andre nette Viecher hegen.

Auch eine Gans, nicht mehr als zwei.

Er ließ sie gern im Garten laufen.

Die könnten sich so nebenbei

um Gräser, Halm und Rasen raufen.

Er selbstvergnügt und sehr bescheiden

säß vor der Haustür und säh zu.

Und würd am Anblick selbst sich weiden,

denn das ersparte ihm die Kuh.

Vergnügt blickt er zum Horizont

und während er sich dabei sonnt,

denkt er, er sollt nicht länger warten.

Er möcht sofort, jetzt, seinen Garten.

Und wie er so ein Auge lüpft

und ganz genüsslich um sich sieht,

merkt er, dass grad ein Mäuslein schlüpft…

und via Deich von hinnen flieht.

Er sieht’s und weiß: In der Natur –

da kriegt er alles rein und pur.

Schon kommt auf unwegsamen Wegen

ihm dort ein Bauersmann entgegen.

Der grüßt mit seines Hutes Schwung.

An seinen Schuhen klebt noch Dung.

Doch kaum, dass ihn erreicht sein Gruß

rauscht auch heran ein Regenguss.

Als alles plötzlich nass und grau,

denkt er nicht mehr an Lamm und Sau…

Er will nun auch nicht länger warten.

Vergisst und flieht recht flink den Garten.

Setzt sich geschwind in seinen Wagen

– mit der Krawatte unterm Kragen –

Und steuert nun die Heimat an.

Wie man sich doch so irren kann.

Vorbei der Traum von Schwein und Lamm.

Vorbei die Märsche durch die Deiche..

Vor Nässe wird ihm schnell recht klamm.

Dass er nur rasch die Stadt erreiche..

Die Pfütze vor des Hauses Tor

kam drohend wie das Meer ihm vor.

Er floh und war von Herzen froh,

entspannte sich dank Radio.

Sang schließlich, als er Töne fand

„in dieser Zeit kein schöner Land“

Der Traum vom Land, aus und vorbei.

Ein Städter bleibt sich immer treu.

(1989)

 

 

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