Der Tod

Wie hoffnungsstark die Kerze war und hell.

Vorbei ihr Licht, kampflos verwest, sehr schnell.

Wir seh’n dem Tod mit Gram und Angst entgegen

Und heben trotzig, mutig unsren Degen

und wissen, während wir ihn angstvoll schwingen,

er kennt den Fortgang schon, wenn wir noch ringen.

Gevatter? Nein. Nicht Fremder, auch nicht Feind,

Noch unvertraut und dennoch: vielleicht Freund ?

Der Tod ist immer um uns, doch wir wissen,

wir nehmen ihn erst wahr, wenn wir es müssen.

Geh, wenn du lebst und liebst, an seiner Seite,

dann bist ganz nah du ihm und so begleite

ihn wie ein Schatten seinen Herrn.

­ So bleibt er nah zugleich – und fern.

Und tauscht ihr eure Rolle so beim Schreiten,

wird er es sein, ja, er wird dich begleiten.

Gemeinsam hörst du eure Schritte,

und keiner flieht des ander’n Mitte.

Vorbei der Trotz, vorbei des Degens Krieg.

Vorbei, vorbei der Kampf. Jetzt heißt es Sieg!

Der Schmerz entglitt und fand in Freundes Armen

Willkommen und ein himmlisches Erbarmen.

(1994)

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